Mittelamerika & Karibik

Um sich in der Karibik zurecht zu finden, ist es hilfreich, ein paar Namen und Begriffe zu sortieren. Die frühen Entdecker wie Kolumbus wollten auf ihrem Weg nach Westen eigentlich einen Seeweg nach Indien, China oder Japan finden. Fälschlicherweise wurden die Karibikinseln daher in diesen Zeiten Westindische Inseln getauft. Sie wurden und werden seither weiter unterteilt in die Großen Antillen (Kuba, Jamaika, Hispaniola und Puerto Rico) und die südlich von diesen liegenden Kleinen Antillen. Die Kleinen Antillen werden weiter unterteilt in die Inseln über dem Wind (von den Virgin Islands im Norden bis Trinidad & Tobago im Süden) und die Inseln unter dem Wind (Aruba, Bonaire, Curaçao und Isla Margarita). Diese Bezeichnungen der frühen Seefahrer leitet sich ab von den in diesen Breiten ganzjährig vorherrschenden Passatwinden, der den Inseln über dem Wind ein feuchtes Klima mit jährlichen Niederschlagsmengen von 200 l/m² beschert, während die weiter südlich liegenden Inseln unter dem Winde ein sehr trockenes Klima aufweisen. Verwirrung entsteht dadurch, dass im englischen Sprachgebrauch die Inseln über dem Wind unterteilt werden in Leeward Islands und Windward Islands, während die Inseln unter dem Wind Leeward Antilles genannt werden. Hintergrund der unterschiedlichen Begrifflichkeiten waren schlichtweg Stand- bzw. Zeitpunkt der Betrachtung. Der deutsche Sprachgebrauch fußt auf einer nordöstlichen Passatrichtung, der englische auf einer südöstlichen.

Was die frühen Seefahrer verwirrte, ist für uns heute beim richtigen Timing eines Karibik-Trips nicht weniger ausschlaggebend. Fakt ist, alle Karibikinseln unterliegen ganzjährig Passateinfluss, wobei im Norden der Karibik der Sommer windsicherer ist, wenn der Passat dort (am Rande stabiler Bermudahochs) vorherrschend aus O-SO weht. Davon profitieren vor allem die Dominikanische Republik Nordküste, Puerto Rico und Saint Martin & Anguilla, z.T. auch noch Guadeloupe, allerdings kann besonders auf den kleinen Antillen die Regenzeit dann die Freude etwas eintrüben und im Spätsommer beginnt die Hurricane-Season. Im Winter sind die Bermudahochs dagegen weniger stark ausgeprägt, besonders dünn fallen im Norden die Monate Nov-Jan aus. Natürlich gibt es auch im Winter weiterhin Passatwinde, eben nur nicht so häufig und weniger kräftig. Kuba ist eine Ausnahme: weit oben im Golf von Mexiko bekommt es nur wenig SO-Passat ab, dort ist man auf die Leichtwindausbeute der Wintermonate angewiesen.

Im Süden der Karibik sind dagegen Winter und Frühjahr die windreichere Zeit. Der Passat kommt dann vorwiegend aus O-NO und wird großräumig vom Druckgefälle über der heißen südamerikanischen Landmasse verstärkt. Die Windsaison setzt häufig im Dezember mit den sog. Christmas Winds ein und reicht bis in den Juni. Am meisten profitieren davon die in Festlandnähe liegenden Antillen Aruba, Bonaire und Isla Margarita, Coche & Cubagua, aber der Effekt ist bis an Kolumbiens Karibikküste (siehe Südamerika) im Südwesten wirksam. Auch Barbados im Osten hat noch verlässliche Winterwinde.Guadeloupe wiederum kann mit seiner vorteilhaften Lage in der Mitte beider Wind-Welten ebenfalls in den trockeneren Winter- und Frühjahrsmonaten noch recht regelmäßig mit ONO-Passat aufwarten.

Wellen bekommt die Karibik aus drei verschiedenen Quellen: winterliche Atlantiktiefs, die von Nova Scotia nach Europa ziehen, schicken von Oktober bis April ihren Rückseitenswell bis in diese südlichen Gefilde. Die Aussicht auf Groundswell macht für Wavehunter den Winter zur Saison, auch wenn er im Norden windärmer ausfällt. Eine weitere Einschränkung: bei NO-Swell profitieren vor allem die Nordküsten, und auch nur auf solchen Inseln, die nicht durch andere abgedeckt werden, also bspw. die Dom.-Rep., Puerto Rico und Barbados. Saint Martin und Guadeloupe können ebenfalls noch N-NO-Swell einfangen, die weiter südlich liegenden Inseln unter dem Wind fallen beim Groundswell dagegen schon deutlich zurück. Im Sommerhalbjahr muss man in der Karibik vorwiegend mit relativ kurzwelligem Windswell Vorlieb nehmen. An vielen Tagen sind hüft- bis kopfhohe Wellen das Maximum, aber gelegentliche Passat-Dünungen von 2-2,5 m können über gut positionierten Riffen zuweilen für positive Überraschungen sorgen. Die dritte Quelle ist Hurricane-Swell und, abgesehen von den Inseln unter dem Wind und Barbados, liegen alle Karibikinseln voll in der Einflugschneise der tropischen Wirbelstürme. Die Saison beginnt im Juli, wenn die Wassertemperaturen über 26°C steigen und reicht bis in den November. Zwar hat man bei Hurricanes Aussicht auf gute Wellen, dass der Wind dazu passt ist aber sehr unsicher und die Grenze zur Verwüstung ist schnell überschritten. Sicher ist bei Hurricanes nur eines: es wird schütten wie aus Eimern - unterm Strich ist die Hurricane Season also ein No-Go.

Auch die Landbrücke Mittelamerikas liegt ganzjährig im Passatgürtel; im Spätsommer gelegentlich unterbrochen von Hurricane-Aktivität oder anderen Tiefdruckstörungen (sog. Easterly Waves), im Winter fallweise von kalten Nortados, Schlechtwetterfronten, die vom Amerikanischen Kontinent herunterziehen können. Grundsätzlich ist das Druckgefälle (zu den südamerikanischen Hitzetiefs) im Winter größer und der Wind tendenziell stärker, allerdings sorgen die hoch aufragenden Kordilleren auf der atlantischen Seite für Luvstau und auf der Pazifikseite für Windschatten. Dort jedoch, wo Quertäler den Wind kanalisieren, findet er seinen Weg zur Pazifikseite sogar düsenartig verstärkt. Dieses Phänomen versorgt in Nicaragua & Costa Rica u.a. die Flachwasserspots am Nicaraguasee und in der Bahia Salinas. Auch ein paar Hardcore-Wavespots der Pazifikseite werden (fast ablandig) vom NO-Wind erreicht. Befeuert werden sie von pazifischem Groundswell, der im Winter aus der nördlichen und im Sommer aus der südlichen Hemisphäre seinen Weg bis hierher findet.

Die Pazifikseite kennt Tidenhübe von z.T. über 2 m, an den meisten Karibikspots sind die Gezeiten dagegen vernachlässigbar. Einheitlich zeigen sich die Luft- und Wassertemperaturen. Dank Äquatorial- und Golfstrom ist man auf beiden Seiten vorwiegend in Boardshorts unterwegs, im Winter maximal im Shorty.

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  • Sumbawa, Indonesien, Ost Asien / WickedSun, THE KITE AND WINDSUFRING GUIDE
  • Topocalma, Chile, Südamerika / Alfredo Escobar, THE KITE AND WINDSUFRING GUIDE