Indischer Ozean

Eine klimatische Besonderheit unterscheidet den Indischen Ozean von allen anderen Ozeanen: sämtliche Spots liegen in subtropischem oder tropischem Klima, und abgesehen vom Seegebiet vor der südaustralischen Küste sind die Küstengewässer des Indischen Ozeans reine Warm--wasserreviere. Natürlich gibt es regionale Unterschiede (nach Norden wird es tendenziell wärmer) und auch wolkenreiche Regentage mit mehr Windchill, aber bei Wassertemperaturen zwischen 23 und 30°C und Tageshöchstwerten von 25 bis weit über 30°C hat hier noch nie jemand richtig gefroren!

Der größte Teil von Madagaskar mit der Südspitze Toliara und der Archipel der Maskarenen, zu dem auch La Réunion und Mauritius zählen, liegen nahezu ganzjährig im Einflussbereich des Südostpassats. Die auf der Südhalbkugel vorwiegend südöstlichen Passatwinde entstehen zwischen der subtropischen Hochdruckzone, von der aus Luftmassen zu äquatornahem Tiefdruck (Tropische Konvergenzzone) strömen. Dort steigen sie von der Sonne erwärmt auf und wandern in der Atmosphäre wie an einer Zimmerdecke entlang bis sie in der subtropischen Hochdruckzone absinken und so dem Kreislauf wieder zugeführt werden. Mitten auf dem Indischen Ozean gibt es keinerlei Störfaktoren für dieses Phänomen, erst im Westen stellt sich ihm Madagaskar mit seiner Breitseite entgegen, wodurch an der Ostküste Luvstau entsteht. Der Süden aber profitiert sogar davon, da sich die Luftmassen hier um das Kap herum zwängen müssen. Dadurch ist hier sowohl der Wind stärker, als auch das Wetter besser. Zwischen dem 15. und 25. Grad südlicher Breite weht der SO-Passat am verlässlichsten im Winterhalbjahr von April bis November. Im Westteil des Indischen Ozeans dominiert er v.a. von Juni bis Oktober, anschließend schwächt er sich etwas ab und bekommt zuweilen eine östliche bis nordöstliche Komponente, während er im Osten die Kokos-Inseln noch bis in den Dezember hinein versorgt. Danach wird das Wetter wechselhafter.

Madagaskar erreichen gelegentlich Tiefausläufer und der Hochsommer der Südhalbkugel ist von Januar bis März auch die Zeit, in der sich Zyklone bilden. Tropische Wirbelstürme entstehen dort, wo sich große Seegebiete für längere Zeit auf über 26°C erwärmen. Das ist vor allem im Sommer in den äußeren Tropen nahe der Wendekreise der Fall, da hier die Sonne zu dieser Zeit fast senkrecht steht. Die starke Sonneneinstrahlung lässt das Wasser schnell verdunsten, es bilden sich Wolkentürme, die in riesige Höhen wachsen, anschließend durch die Erdrotation in Bewegung gesetzt werden und anfangen zu wandern, im Süd-Indik in Richtung Südwesten. Zyklone können guten Swell erzeugen, ihre Nähe aber sollte man meiden. Die Winde sind unberechenbar und bis zu 250 km/h schnell, außerdem bringen sie sintflutartigen Regen.

Die besten Wellen gibt es passend zur Passatsaison. Dann erzeugen Winterstürme in den 40er und 50er Breiten Quality-Groundswell, der vorwiegend aus südwestlichen Richtungen kommt und somit ungehindert in den Indischen Ozean ein-laufen kann. Swellhöhen von 3-5 m und Wellenlängen von 12-18 Sekunden sind keine Seltenheit; im Sommer sind Häufigkeit und Größe geringer, aber die Inseln im Süd-Indik bekommen auch dann noch ihr Fett weg.

In den Revieren nördlich des Äquators werden Wind und Wetter vom asiatischen Monsunsystem bestimmt. Im Sommerhalbjahr (Mai-Okt) heizen sich die Landmassen von Saudi Arabien bis nach Nordindien stark auf, wodurch riesige Hitzetiefs entstehen. Diese ziehen großräumig warme und feuchte Luftmassen vom Indischen Ozean an - die Folge ist verlässlicher SW-Monsun, der selbst äquatornahe Reviere wie die Malediven oder Arugam Bay auf Sri Lanka versorgt. Auf den kleinen und flachen Inseln der Malediven fehlen allerdings topografische Verstärkungen, daher fällt der Wind hier meist leicht aus während im Südosten Sri Lankas häufig 6-7 Bft. erreicht werden. Am stärksten wird der SW-Wind am Horn von Afrika, wo er entlang der somalischen Küste wie an einer Leitplanke beschleunigt. Im Hochsommer sind hier 8 Bft. an der Tagesordnung, wenn dann noch Düseneffekte wie auf der jemenitischen Insel Sokotra dazu kommen, sind sogar 50+ kn möglich. Weiter nördlich lässt die Windstärke etwas nach, weshalb es im Oman nicht mehr ganz so stürmisch ist, gut angepowert ist man aber auch dort allemal. Anders als weiter östlich, bleibt es bei SW-Monsun in den Wüstenregionen Arabiens weitgehend trocken.

Der starke Wind erzeugt in der Arabischen See respektablen Windswell von 4-5 m. Auf den Malediven und Sri Lanka kommt derweil derselbe Quality-Swell an, der zuvor schon die Inseln im Süden beglückt hat, nur dass er auf seiner langen Reise bis hierher etwa 2 m an Größe eingebüßt hat; dafür sind die Sets umso sauberer sortiert. In den Wintermonaten kehrt sich die Windrichtung um. Aus riesigen Hochdruckgebieten über den eiskalten Landflächen nördlich von Hindukusch und Himalaya weht trockener NO-Monsun in Richtung der tropischen Tiefdruckzone. Er ist aber deutlich schwächer und weniger beständig, außerdem ist dann auch keine Swellsaison mehr. In den Übergangsmonaten, wenn die Windrichtung dreht, wehen nur sehr unstete und meist schwache Winde – abgesehen von Wirbelstürmen, die April/Mai im Golf von Bengalen und Okt/Nov auch im Arabischen Golf ihr Unwesen treiben.

Madagaskar

Mit 1.600 x 600 km ist Madagaskar die viertgrößte Insel der Welt. Im südwestlichen Indischen Ozean fängt sie den gleichen Swell ein wie ihre berühmten Nachbarn Mauritius und Réunion und wird ebenso verlässlich von den in diesen Breiten ...

Mauritius

„Zuerst wurde Mauritius erschaffen und anschließend nach dieser Vorlage das Paradies“ schwärmte einst Mark Twain. Die 50x60 km große Insel vulkanischen Ursprungs liegt ca. 900 km östlich von Madagaskar, knapp über dem Wendekreis des ...

Malediven

Gemeinhin gelten die Malediven als Inbegriff für ein tropisches Insel-Paradies. Knapp 1.200 Inseln verteilen sich auf 26 Atolle mit einer Nord-Süd-Ausdehnung von über 800 km, vom 7. Breitengrad (etwa 400 km südwestlich von Indien) bis hinunter ...

Jemen

Die Insel Sokotra hat den Ruf, einer der windigsten Plätze der Welt zu sein. Zumindest während des sommerlichen SW-Monsuns, denn dann ist die Gegend vor dem Horn von Afrika, wo Indischer Ozean, Arabisches und Rotes Meer aufeinander treffen, eine ...

Oman

Es klingt fast wie ein Märchen aus Tausend und einer Nacht: ein sicheres Reiseland im Mittleren Osten mit verlässlichem Wind und hervorragenden Wellen. Der Oman im Südosten der Arabischen Halbinsel kann derartige Versprechen halten. Das zu 80% ...

Sri Lanka

In den 70er Jahren waren die langen Rechtswellen im Südosten von Sri Lanka ein Geheimtipp unter Wellenreitern. Aus dem geplanten Zwischenstopp auf dem Weg nach Südostasien wurden nicht selten mehrere Wochen und Mona¬te, denn das Wasser war warm, ...

Kokos Inseln

Die Kokos- (oder auch Keeling-) Inseln sind ein entlegener Außenposten Australiens im Indischen Ozean. Eine hufeisenförmige Ansammlung von flachen Koralleninseln, 2.700 km nordwestlich von Perth und 900 km westlich von ihren nächsten Nachbarn, ...

Frankreich

Weit draußen im Indischen Ozean, östlich von Madagaskar und 200 km südwestlich vom nächsten Nachbarn Mauritius, erheben sich drei gewaltige Vulkankrater aus den Tiefen des Meeres und bilden La Réunion. Das französische Übersee-Departement ...

  • Sumbawa, Indonesien, Ost Asien / WickedSun, THE KITE AND WINDSUFRING GUIDE
  • Topocalma, Chile, Südamerika / Alfredo Escobar, THE KITE AND WINDSUFRING GUIDE