Ost-Asien

Die Windwetterlagen Ost-Asiens werden großräumig vom Asiatischen Monsunklima bestimmt. Im Sommerhalbjahr dominiert Tiefdruck über dem Kontinent, hervorgerufen durch intensive Sonneneinstrahlung, die die Luft über dem Festland aufsteigen lässt. Zwischen diesen Hitzetiefs und subtropischen Pazifikhochs gelangen feucht-warme Luftmassen aus südlichen Richtungen in die Region. Die hierbei wehenden Winde sind jedoch nicht besonders stark. Zudem herrscht in den tropischen Revieren rund um das Südchinesische Meer nun Regenzeit mit 10x mehr Niederschlägen als im übrigen Jahr. Dies ist zugleich die heißeste Zeit des Jahres mit Temperaturen von über 30°C. Auch das Wasser erwärmt sich auf 28-30°C, wodurch sich von Juli bis November über den äquatornahen Pazifikgewässern Taifune bilden, die von dort Richtung Nordwesten ziehen. Von den Philippinen bis hoch nach Japan wüten hiervon zwischen 20 und 30 pro Jahr!

In den Herbstmonaten stellt sich die Großwetterlage um. Mit dem Auskühlen des Kontinents von Sibirien bis zum Himalaya steigt der Luftdruck über Zentralasien stark an und das Luftdruckgefälle kehrt sich um. Nun breitet sich von Norden entlang der chinesischen Küste der winterliche Nordostmonsun aus. Besonders zuverlässig weht er überall dort, wo regionale Verstärkungen hinzukommen, wie der Düseneffekt in der Straße von Taiwan (Penghu Islands) oder Leitplankeneffekte und Thermik in Süd-Vietnam. Auch die Insel Hainan in Südchina und die Philippinen werden von November bis März ordentlich belüftet. Der Golf von Thailand wird ebenfalls noch vom NO-Monsun erreicht, hier fällt er aber schon deutlich schwächer aus. Dafür kann die Malaiische Halbinsel im Sommer gelegentlich mit nutzbarem SW-Wind aufwarten.

Sonderfälle sind die indonesischen Reviere südlich des Äquators, deren Bedingungen mehr den Großwetterlagen des Indischen Ozeans unterliegen. Bali liegt von Mai bis September im Einflussbereich des SO-Passats. Dieser erreicht Sumbawa weiter östlich sogar noch etwas kräftiger, jedoch brauchen die Spots in der Hu’u Bay eine südliche Komponente, weshalb hier die Saison etwas später beginnt. Bali und Sumbawa nehmen auch insofern eine Sonderstellung ein, da sie mit Abstand den besten Swell aufweisen. Von April bis Oktober erreicht sie der gleiche Quality-Groundswell aus den Roaring Fourties, der auch Mauritius, La Réunion oder die Kokos-Inseln im Indischen Ozean beglückt; langwellig und auf seiner weiten Reise zu sauberen Sets sortiert.

Die Reviere im Südchinesischen Meer müssen dagegen mit Windswell Vorlieb nehmen, der jedoch an den exponierten Spots von Süd-Vietnam und besonders in den windreichen Gewässern Taiwans erstaunlich groß ausfallen kann. Der Golf von Thailand und die meisten Visaya-Inseln der Philippinen liegen dagegen weitgehend abgedeckt und sind daher klassische Flachwasser-Destinations.

Während die Reviere südlich des 20. Breitengrades allesamt ganzjährig tropisch warm sind, macht sich oberhalb des nördlichen Wendekreises der für die Ostküsten großer Kontinente typische Temperaturunterschied im Wechsel der Jahreszeiten bemerkbar. Zwar unterliegen auch Südkorea und Japan dem Einfluss von südlichem Sommer- und nördlichem Wintermonsun, allerdings kommt die Luft im Winter hier quasi direkt aus Sibirien und es kann bitterkalt werden. Im Bereich von Südkoreas Ostküste & Jejudo liegt die beste Zeit zum Kiten und Windsurfen daher im tendenziell windschwächeren Sommer. In Japan sollte man dagegen versuchen, in den Übergangsmonaten das Beste aus beiden Welten zu erwischen. Dabei hilft, dass an der Ostküste der Präfektur Chiba die Wassertemperaturen durch den Einfluss des warmen Kuroshio-Stroms nicht unter 14°C fallen. Südlich von Tokio liegen sie sogar bei mindestens 17°C, was den dortigen Topspot Omaezaki für die Locals sogar winterfähig macht. Das Winterhalbjahr ist zugleich die Zeit für Swells aus Tiefdruckgebieten über dem Nordpazifik. Allerdings können nur die Swells von deren Rückseiten aus nach Japan wandern, während sich der Großteil Richtung Osten aufmacht. Entsprechend kurzlebig sind die hiesigen Groundswells, nur große Exemplare können es gelegentlich bis runter zu den Ostküsten der Philippinen schaffen. Japans Sommer sind dagegen grundsätzlich wind- und swellärmer, es sei denn einer der ca. 25 jährlichen Taifune geht gerade auf Kurs. Deren Swells erreichen Japan noch recht regelmäßig; dass auch der Wind dazu passt, ist schon weniger wahrscheinlich und die Grenze von Starkwindfreuden zur Verwüstung ist schnell überschritten. Japan weist die weltweit höchste Wirbelsturmgefährdung auf.

In Ostasien überwiegt ein unregelmäßiger Gezeitentypus mit einer größeren und einer kleineren Tide am Tag. In den nahezu abgeschlossenen Gewässern des Golfs von Thailand und des Südchinesischen Meeres sind die maximalen Tidenhübe mit unter einem Meter vernachlässigbar gering. In der Andamanensee sowie im Ostchinesischen Meer, im Gelben Meer und in Japan werden dagegen auch bis zu 2 m und mehr erreicht. Auf Bali machen sich vergleichsweise kleine Tiden von einem Meter an den Riffen der Ostküste bemerkbar, während in der trichterförmigen Hu’u Bay im benachbarten Sumbawa Tidenhübe von mehreren Metern entstehen, die vor allem an den sensiblen Reefbreaks von Lakey ausschlaggebend für das richtige Timing sind.

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  • Sumbawa, Indonesien, Ost Asien / WickedSun, THE KITE AND WINDSUFRING GUIDE
  • Topocalma, Chile, Südamerika / Alfredo Escobar, THE KITE AND WINDSUFRING GUIDE