Pazifikinseln

Die Ausmaße des Pazifik sind einfach gigantisch. Von Norden nach Süden misst er unvorstellbare 16.000 km, in Äquatornähe sind von Westen nach Osten sogar 17.000 km. Damit ist der Pazifik der mit Abstand größte Ozean, er bedeckt ein Drittel des Planeten und zugleich die Hälfte der gesamten Meeresoberfläche. Zu seinen Superlativen gehören auch die größten Meerestiefen, die höchsten unterseeischen Berge und die größten Korallenriffe. Inmitten seiner endlosen Wassermassen liegen weit verstreut über 7.000 zumeist kleinere und kleinste Inseln. Der Großteil von ihnen liegt in den tropischen Gewässern von Melanesien, Mikronesien und Polynesien, mit Bezug zu ihrem gemeinsamen kulturellen Ursprung- spricht man auch vom „Kontinent“ Ozeanien. In aller- Regel sind es die Spitzen erloschener oder teils noch aktiver- Vulkane, dicht bewachsen von tropischer Vegetation. An ihren Küsten öffnen sich vor palmengesäumten Sandstränden türkisblaue Lagunen, geschützt von vorgelagerten Korallenriffen, an denen sich die Wellen brechen. Schon seit den frühen Seefahrern- ist dies der Stoff aus dem die Träume sind.

Im geografischen Mittelpunkt des Geschehens liegt die innertropische Tiefdruckrinne, im Winter der südlichen Hemisphäre (Apr-Okt) etwa auf dem Äquator, im Sommer ein paar Breitengrade südlich davon. Diese Region aufsteigender Luftmassen ist zumeist schwachwindig und daher besser zu meiden. Meteorologisch interessiert uns vor allem, was nördlich und südlich davon geschieht. Jeweils etwa vom 15. bis 35. Breitengrad schließt sich die subtropische Hochdruckzone an, von wo aus mit vorwiegend östlichen Winden Luftmassen in Richtung Tiefdruckrinne zurückfließen, durch die Corioliskraft auf der Nordhalbkugel nach NO und auf der Südhalbkugel nach SO abgelenkt. Diese Passatwinde sind in den tropischen Gewässern der Pazifikinseln der bevorzugte Antrieb. Sie sind grundsätzlich- ganzjährig vorherrschend, weisen aber im Wechsel der Jahreszeiten, je nach Lage der Inseln, deutliche Unterschiede bezüglich- ihrer Verlässlichkeit auf. Auf der Südhalbkugel hat Neukaledonien wegen seiner weit westlichen Lage vor allem im hiesigen Sommerhalbjahr (Okt-März) SO-Passat, auf Fidschi (Viti Levu & Mamanucas), Samoa, Tahiti und Moorea sind dagegen die Wintermonate von Juni bis Oktober deutlich ergiebiger. Die Grundströmungen des Passats von 3-4 Bft. braucht i.d.R. lokale Thermik, um auf 5 Bft. oder mehr zu beschleunigen, Starkwind stellt in diesen Breiten die Ausnahme dar. Wenn die Inseltopographie nicht optimal mitspielt, wie bspw. auf Samoa, bleibt es häufig an der Gleitschwelle. Richtig stürmisch kann es bei tropischen Zyklonen werden, die sich von Dezember bis März zwischen dem 10° und 20° S bilden können und anschließend nach Südwesten in Richtung Neu Guinea oder Queensland ziehen.

Anders als die Südsee-Inseln liegt Hawaii am nördlichen Rand der Tropen, nahe am Nördlichen Wendekreis und damit ganzjährig im Einflussbereich des NO-Passats. Allerdings gibt es auch hier jahreszeitliche Unterschiede mit einem windsicheren Sommerhalbjahr und einem windschwächeren Winter. Maui ist dank topografischer Verstärkung besonders windsicher, Oahu erreicht im Sommer immerhin noch eine respektable Quote von 60% und mehr.

Neuseeland liegt mit seiner weit südlichen Lage dagegen außerhalb der Passatzone. Während die Südinsel ganzjährig den stürmischen Winden der Westwindzone ausgesetzt ist, sind die Windverhältnisse auf der Nordinsel, zumindest im Sommer, etwas moderater. Dennoch ist das Wettergeschehen auch dort sehr lebhaft, es wird vom raschen Wechsel zwischen Hoch- und Tiefdruckeinfluss sowie aufeinander folgenden Warm- und Kaltfronten bestimmt. Südwestliche Winde wechseln in rascher Folge mit östlichen Richtungen, hier heißt es „Four seasons in one day“. Während die Winde in Auckland meist vergleichsweise moderat sind, sorgen in Taranaki Düsen- und Thermikeffekte rund um den über 2.500 m hohen Vulkankegel für eine zuverlässige Versorgung mit kräftigem bis starkem Wind.

Neben all den anderen Superlativen hat der Pazifik vor allem eines zu bieten: hier brechen die besten und fettesten Wellen! Spots wie Jaws auf Maui oder Teahupoo auf Tahiti sind regelrechte Big-Wave-Marken geworden. Die tropischen Inseln rund um den Äquator profitieren vom Groundswell aus den hohen Breiten beider Hemisphären, dazu gibt fast immer die Chance irgendeinen Swell entfernter Zyklone, Hurricanes oder Taifune einzufangen. Für die Inseln südlich des Äquators sind die größten Swell-Erzeuger die ganzjährig rund um die Antarktis wütenden Stürme der Roaring Fourties und Furious Fifties. Hochsaison für Quality-Swell mit Wellenlängen- von 14 Sekunden und mehr ist das Winterhalbjahr von April bis Oktober, aber selbst im Sommer ist die Ausbeute an S-SW-Swells noch recht ordentlich. Die Nordpazifischen Stürme sind dagegen stärker saisonal ausgeprägt. Die großen Tiefs, die über die Aleuten nach Osten ziehen, treten vorwiegend im Winter der Nordhemispäre (Oktober - März) auf. Ihr Swell trifft vor allem die legendären Nordküsten Hawaiis mit voller Wucht und Größe, beglückt aber 2-4 Tage später, wenngleich um 40-60% verkleinert, noch die Inseln der Südhemisphäre. Das gleiche gilt auch für die südlichen Winterswells, die (im dortigen Sommer) noch die Südküsten Hawaiis erreichen.

Neuseeland sitzt in den 40er Breiten am nächsten an der Quelle, häufig sogar mittendrin. Dementsprechend können die Wellen zwar sehr groß werden, sind aber nicht immer so sauber. Vor allem Taranaki profitiert von seiner exponierten Lage und fängt alles ein, was die Tasmanische See hochkommt. Die Westküste Aucklands liegt dagegen für südliche Swells in der Abdeckung von Taranaki und der Südinsel, aber dafür kann die Ostküste gelegentlich mit Zyklonswell aufwarten. Neuseeland unterscheidet sich von den tropischen Pazifikinseln auch durch kühleres Klima (8-22°C) und, wegen der Nähe zur Arktis, kühleres Wasser (11-18°C). Die tropischen Inseln innerhalb der Wendekreise sind dagegen mit Luft 24-30°C und Wassertemperaturen von 24-29°C ganzjährig über jeden Zweifel erhaben.

In den Weiten des Pazifischen Beckens fallen die Gezeiten mit maximal 1,5 m gering aus, aber an flachen Riffen können selbst Tiden unter 1 m erheblichen Einfluss nehmen. In Neuseeland weisen Auckland und Taranaki Tiden von bis zu 3 m und mehr auf. Hier ist gezeitenabhängiges Timing unerlässlich.

Neuseeland

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  • Topocalma, Chile, Südamerika / Alfredo Escobar, THE KITE AND WINDSUFRING GUIDE